IWF unterstützt wirtschaftspolitischen Kurs der Schweiz

Bern, 26.03.2018 - Laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) verfestigt sich der Konjunkturaufschwung in der Schweiz weiter. Die Schweizer Wirtschaft habe die wechselkursbedingten Herausforderungen der letzten Jahre meistern können. Der IWF unterstützt anstehende Strukturreformen, insbesondere eine rasche Umsetzung der Unternehmenssteuerreform «Steuervorlage 17». Er anerkennt auch Fortschritte zur Stärkung der Stabilität des Finanzsektors. Potenzielle Risiken ortet der Währungsfonds insbesondere in der internationalen Handelspolitik und im inländischen Immobilien- und Hypothekarmarkt.

Dank ihrer hohen Anpassungsfähigkeit zeigte sich die Schweizer Wirtschaft in den letzten Jahren relativ robust gegenüber dem Druck durch den starken Franken. Im Zug der weltweiten Konjunkturerholung hat dieser Druck jüngst abgenommen und der Wirtschaftsgang in der Schweiz an Schwung gewonnen. Der IWF sagt für 2018 ein Wachstum von 2,25 Prozent für die Schweiz voraus und bestätigt damit weitgehend die Prognosen der Expertengruppe des Bundes. Die Preisentwicklung dürfte laut IWF weiterhin moderat bleiben.

Risiken für die Konjunktur sehen die Expertinnen und Experten des IWF insbesondere in einer möglichen Verschärfung internationaler handelspolitischer und geopolitischer Spannungen, einer unerwarteten markanten Straffung der globalen Finanzierungsbedingungen und in den Ungleichgewichten im Schweizer Immobilien- und Hypothekarsektor.

Die geldpolitische Strategie der SNB mit Negativzinsen und punktuellen Interventionen auf dem Devisenmarkt hat sich aus Sicht des IWF bewährt. Damit konnte eine übermässige Aufwertung des Frankens verhindert und die Preisentwicklung stabilisiert werden.

Bei den Staatsfinanzen attestiert der IWF der Schweiz eine fortwährend solide Lage. Für die Haushaltspolitik des Bundes empfiehlt er, Möglichkeiten zur Anpassung der Schuldenbremse zu prüfen, damit die Schweiz im Falle erneuter konjunktureller Schwierigkeiten vorbereitet sei. Der Währungsfonds würdigt die bereits erfolgten Schritte und laufenden Abklärungen des Eidgenössischen Finanzdepartements in dieser Sache. Die Finanzüberschüsse auf Bundesebene tragen in der Schweiz zu einer Reduktion der öffentlichen Verschuldung bei.

Der IWF begrüsst die bedeutenden Fortschritte der Schweiz bei der Stärkung der Finanzstabilität, insbesondere im Bereich der systemrelevanten Finanzinstitute. Im Zusammenhang mit dem Niedrigzinsumfeld rät er zu einer anhaltenden Überwachung von Risiken im Hypothekar- und Immobilienmarkt sowie zu weiteren Massnahmen zur Reduzierung dieser Risiken. Darüber hinaus erachtet der IWF weiterhin die Umsetzung internationaler Standards im Finanzbereich als bedeutsam.

Schliesslich unterstützt der IWF wichtige Reformprojekte zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Flexibilität der Schweizer Wirtschaft. Dazu gehört die geplante Reform der Unternehmensbesteuerung («Steuervorlage 17»). Auch empfiehlt der IWF Reformen zur langfristigen Sicherung der Altersvorsorge, besonders in Anbetracht der steigenden Lebenserwartung.

Die Delegation des IWF hat das diesjährige Länderexamen vom 15. bis 26. März 2018 in Bern und Zürich durchgeführt. Die regelmässige Beurteilung der Wirtschafts- und Finanzlage seiner Mitgliedsstaaten im Rahmen der sogenannten Artikel-IV Konsultation ist ein Kernelement der wirtschaftspolitischen Überwachungstätigkeit des IWF.


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