Digitalisierung des Finanzsektors

Die Digitalisierung ist ein wichtiger Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Finanzplatzes. Sie ermöglicht im Finanzbereich neue, innovative Geschäftsmodelle. Getrieben werden diese Entwicklungen unter anderem durch leistungsfähigere mobile Endgeräte, besser verfüg- und auswertbare Datenmengen (Big Data) sowie die Blockchain-Technologie.

Die Digitalisierung benötigt innovationsfreundliche Rahmenbedingungen und die Finanzmarktregulierung soll dabei keine ungerechtfertigte Markteintrittshürde für die Entwicklung neuer Technologien bewirken.  

Die Schweiz hat bereits einiges unternommen, um ungerechtfertigte Markteintrittshürden abzubauen und so das Fintech- und Blockchain-Ökosystem in der Schweiz zu fördern. Angesichts der rasanten technologischen Entwicklung ist und bleibt dies aber eine Daueraufgabe.

Digital Finance: Handlungsfelder 2022+

Auf dem Finanzmarkt öffnen neue Technologien Türen für neue Produkte und Akteure. Wie und von wem Finanzdienstleistungen erbracht werden, ändert sich rasch und fundamental. Das stellt sowohl die traditionellen Finanzdienstleister wie auch den Staat respektive seine Rolle vor neue Herausforderungen.

Der Bundesrat hat das EFD beauftragt, einen Bericht zu Digital Finance zu erstellen, um konkrete Handlungsfelder seitens des Bundes zu identifizieren. Der Bericht ist Ausgangspunkt für vertiefende Arbeiten in den kommenden Jahren und setzt entsprechende Prioritäten.

Link: Digital Finance: Handlungsfelder 2022+

Fintech

Der Bundesrat hat im Juli 2017 im Bankenrecht einen erweiterten bewilligungsfreien Raum (regulatorische Sandbox) geschaffen und die Frist für Abwicklungskonten auf 60 Tage ausgedehnt. Zudem hat die FINMA die Regeln in ihrem Bereich überprüft und technologieneutral ausgestaltet (z.B. Video- und Online-Identifizierung).

Am 1. Januar 2019 ist eine auf Fintech zugeschnittene Bewilligungskategorie in Kraft getreten. Unternehmen, die sich ausserhalb der Kerntätigkeit von Banken bewegen, können seither unter erleichterten Anforderungen gewerbsmässig Publikumseinlagen bis zu maximal 100 Millionen Franken entgegennehmen. 

Der Bundesrat sieht die Nachhaltigkeit im Finanzbereich als grosse Chance für den Schweizer Finanzplatz. Besonders erfolgversprechend ist dabei die Kombination nachhaltiger Finanzdienstleistungen und digitaler Technologie (Green Fintech). Deshalb hat das Staatssekretariat für internationale Finanzfragen (SIF) zusammen mit Vertretern der Branche am 3. November 2020 das Green Fintech Netzwerk ins Leben gerufen. 

Green Fintech Netzwerk

Auch im Versicherungsbereich (InsurTech) wurden regulatorische Erleichterungen (Sandbox) erarbeitet. So schlägt der Bundesrat in seiner Botschaft zum Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) am 21.10.20 vor, dass kleine Versicherungsunternehmen mit innovativen Geschäftsmodellen unter Wahrung des Versichertenschutzes ganz oder teilweise von der Aufsicht befreit werden können.

Blockchain / DLT

Die Schweiz zählt in den Bereichen Distributed Ledger Technologie (DLT) und Blockchain zu den führenden Standorten. Am 1. August 2021 sind das Bundesgesetz zur Anpassung des Bundesrechts an Entwicklungen der Technik verteilter elektronischer Register sowie die zugehörige Mantelverordnung in Kraft getreten.

Blockchain / DLT 

Weiteres Vorgehen

Das SIF prüft laufend, ob auch in weiteren Bereichen Handlungsbedarf besteht. In den Bereichen Digital Finance sowie Green Fintech wird das EFD/SIF die Rahmenbedingungen im Verlauf von 2021 eingehend prüfen und dem Bundesrat bei Bedarf Massnahmen vorschlagen.

Auch im Bereich der Besteuerung bringt die Digitalisierung grosse Herausforderungen mit sich, wo sich das SIF auf nationaler und internationaler Ebene aktiv einbringt. 

Besteuerung digitale Wirtschaft

Letzte Änderung 20.09.2023

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